Gestern Abend hatte ich das Vergnügen, das Stück “Mozart_Requiem: Selig sind die Toten” im Staatstheater Kassel zu erleben. Über 75 fulminante Minuten hinweg wurde ich von Anfang an in den Bann gezogen. Als Tanzfotograf und Videograf habe ich schon viele Aufführungen gesehen, aber diese Inszenierung war etwas ganz Besonderes.
Perfekte Harmonie von Musik und Tanz
Das Stück, basierend auf Mozarts geheimnisvollem Requiem, wurde von Antonio Ruz meisterhaft choreografiert. Die Kombination aus klassischer Musik, Oper, Orchester und Tanz war so perfekt aufeinander abgestimmt, dass es ein Erlebnis für alle Altersgruppen und selbst für diejenigen war, die normalerweise kein Interesse an Tanz haben. Die künstlerische und choreografische Umsetzung war so gut, dass sich das Staatstheater Kassel ohne Scheu mit den großen Bühnen der Welt messen kann.
Ich hatte ein sehr schweres Stück erwartet, doch die Aufführung überraschte mich mit ihrer Faszination und Leichtigkeit. Die tänzerischen Elemente, der Chor und dessen Integration in die Schauspielerei, das beeindruckende Orchester und die herausragenden Opernsängerinnen und -sänger trugen mich durch das Stück. Es war ein Geniestreich, wie Tanz und Musik miteinander interagierten. Der Chor meisterte nicht nur die anspruchsvollen Gesangspassagen, sondern fügte sich nahtlos in die Choreografie ein. Die Sängerinnen und Sänger bewegten sich mit einer solchen Anmut und Präzision, dass sie zu einem integralen Bestandteil der tänzerischen Darbietung wurden.
Besonders beeindruckend war, wie der CHoreograf Antonio Ruz es schaffte, die tiefen Emotionen und komplexen Themen von Mozarts Requiem in Bewegung umzusetzen. Jede Geste, jeder Blick und jede Umarmung erzählten eine Geschichte von Verlust, Trauer und letztlich Akzeptanz. Die Tänzerinnen und Tänzer brachten diese Emotionen mit einer solchen Intensität und Authentizität auf die Bühne, dass man als Zuschauer förmlich mitgerissen wurde. Eine visuelle und akustische Symbiose aus Tanz und Musik schuf eine gewaltige Atmosphäre, die über das gesamte Stück die Zuschauer in Ihren Bann nahmen.
Eine emotionale Reise durch Mozarts Requiem
Mozarts Requiem, von einem ominösen grauen Boten in Auftrag gegeben, der sich später als Diener des Grafen Franz von Walsegg herausstellte, beschwört mit großer Ausdruckskraft die emotionalen Augenblicke und Abgründe des menschlichen Seins im Angesicht des Todes herauf. Antonio Ruz ermutigt in seiner Choreografie dazu, sich auf den Tod bereits im Leben einzulassen, ihm ins Auge zu schauen, um das Leben annehmen zu können. Er selbst hat im letzten Jahr den Verlust eines geliebten Menschen erfahren und beschreibt in seiner Choreografie die unendlich vielen Emotionen, die mit dem Tod eines Menschen verbunden sein können: Gesten, Blicke, Umarmungen, sowie die Gefühle von Angst und Empathie, Einsamkeit und Ablehnung, Leere, Wut und Schmerz.
„Wir müssen dem Tod ins Auge sehen, um das Leben anzunehmen. Der Tanz ist dabei ein kraftvolles Kommunikationsmittel, das kulturelle, ethnische, religiöse und politische Barrieren überwindet und eine spirituelle Dimension eröffnet,“ sagt Antonio Ruz.
Diese Aufführung zeigte eindrucksvoll, wie Tanz und Musik gemeinsam eine tiefgehende emotionale Resonanz erzeugen können. Ein herzliches Kompliment an das Staatstheater Kassel für diese meisterhafte Inszenierung und wer dieses Stück bisher noch nicht gesehen hat, sollte dieses unbedingt noch machen!
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Choreografie und Inszenierung: Antonio Ruz
Bühne & Kostüm: Markus Meyer
Sounddesign: Randomhype
Licht: Jürgen Kolb
Dramaturgie: Thorsten Teubl, Lars Gunnar Anderstam
Chor: Marco Zeiser Celesti
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Mehr InformationenEindrücke der Inszenierung:
Fotos: © Sylwester Pawliczek