Am vergangenem Samstag durfte ich die Uraufführung des Tanz-Doppelabends am Staatstheater Kassel besuchen. Der Abend bestand aus zwei beeindruckenden Teilen: „Der Tod und das Mädchen“ von Andonis Foniadakis und „Shuv / Ewigkeit“ von Eyal Dadon. Hier sind meine Eindrücke von diesem unvergesslichen Abend und schon gleich Vorweg gesagt: dieser Tanz-Doppelabend ist wieder ein Highlight nicht nur für Freunde des Tanzes und auf jeden Fall einen Besuch wert!
„Der Tod und das Mädchen“ von Andonis Foniadakis
Der erste Teil des Abends begann mit „Der Tod und das Mädchen“ von Andonis Foniadakis. Besonders beeindruckend für mich war die Live-Darbietung von Schuberts Streichquartett durch das Orchester des Staatstheaters Kassel, welches eine wunderschöne Atmosphäre für die Tanzchoreografie und das passend schlichte Bühnenbild schuf. Die Musik verlieh dem Stück eine besondere Tiefe und Emotionalität, die den Tanz perfekt ergänzte.
Schon der erste Teil des Abends war ein wahres Highlight an tänzerischer Brillianz und perfekter Choreografie. Besonders die stillen Passagen ohne musikalische Untermalung, nur durch die sich nahezu lautlosen, sich künstlerisch dazu bewegenden Tänzer*innen getragen, hinterließen bei mir einen bleibenden Eindruck. In diesen Momenten bewegten sich die sechs Tänzerinnen ausdrucksstark in völliger Stille und schufen so eine gewaltige Atmosphäre. Die Choreografie begann mit drei Tänzern, die später von drei Tänzerinnen abgelöst wurden, bevor alle sechs Tänzer*innen gemeinsam das zeitlose Spiel von Frau und Mann darstellten. Die Intensität und charakterstarke Schönheit des Tanzes waren überwältigend und fesselten das Publikum von Anfang bis Ende.
Shuv | Ewigkeit von Eyal Dadon
Nach der Pause ging es dann weiter mit „Shuv / Ewigkeit“ von Eyal Dadon. Zu Beginn arbeiteten die Tänzer*innen unglaubliche ausdruckstark fast nur mit ihren Oberkörpern und Händen, während sie dazu von den Klängen des Streichorchesters des Staatstheaters Kassel begleitet wurden. Diese anfänglichen Bewegungen entwickelten sich im Laufe des Stückes zu fließenden Tänzen und Melodien, die das Publikum in ihren Bann zogen. Die fast schon hypnotische Wirkung der Darbietung war beeindruckend.
Die Musik wandelte sich im Verlauf des Stückes, und das Orchester setzte aus, um Platz für afrikanisch anmutende Klänge zu machen. Das fulminante Finale, zu dem die Tänzer*innen tanzten, führte dann zu einem weiteren Höhepunkt des Abends. Die charakterstarke Inszenierung aus Musik, Tanz und harmonisch starker Beleuchtung machte diesen Teil des Abends zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Insgesamt war dieser Tanz-Doppelabend nach der spektakulären Aufführung von Mozarts Requiem vor einigen Monaten am Staatstheater Kassel ein weiteres, überwältigendes Highlight. Diese Inszenierung sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, denn das Staatstheater Kassel hat mit seinen Tanztheaterstücken wirklich viel zu bieten!
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Mehr Informationen zum Stück und zu den Terminen wieder auf der Webseite des Staatstheaters Kassel
Weitere Impressionen des Stückes aus der Probe in einer Bildergalerie mit freundlicher Genehmigung des Staatstheaters Kassel (Fotos: © Sylwester Pawliczek):